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Fischerkamp

Erweiterung und Umbau einer Doppelhaushälfte in Braunschweig (DE)

Montage Eingang
Fischerkamp
Eingang
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Eingang
Fischerkamp
Eingang
Fischerkamp
Montage Wohnzimmer
Fischerkamp
Bauphase
Fischerkamp
Bauzeichnung
Fischerkamp
Bauzeichnung
Fischerkamp
Bauzeichnung
Fischerkamp
Beschreibung

Das Haus Im Fischerkamp 21 ist ein zweistöckiges Wohnhaus, genauer gesagt die Hälfte eines Doppelhauses, von denen eine ganze Reihe die Straße säumen. In den dreißiger Jahren mit einem langen Nutzgarten (Selbstversorger) angelegt, ist die Architektur der Häuser zweckorientiert und zurückhaltend. Gerade in der Reihung mit den Nachbarhäusern erzeugen die weißen Häuser ein einheitliches Bild mit ihren strukturierten Putzfassaden. Lediglich in Details wie dem Eingang, der Fensterfarbe oder der Vorgartengestaltung unterscheiden sich die Gebäude.


Eingang

Die Aufgabe, einen Eingangsvorbau zu entwerfen, veranlasste uns zu untersuchen, welche Bedeutung und Funktion der Zugang zu einem Haus hat bzw. haben kann. An erster Stelle ist der Eingang ist die Schnittstelle zwischen öffentlich und privat, hier betritt der Besucher von der Straße das Reich der Bewohner. Der Weg des Postbeamten endet hier, nur für eine Unterschrift klingelt es manchmal an der Tür. Der Hausmüll wechselt hier vom privaten Mülleimer in die kommunalen Abfalltonnen. Am Eingang wird die Kleidung angepasst, vom Kalten ins Warme, vom Trockenen ins Nasse. Im Eingang stellt man die Koffer bereit vor einer Reise oder man holt andere Dinge kurz nach drinnen um sie schnell wieder draußen benutzen zu können.

Vor dem Eingang verweilt man zumeist nur kurz, nämlich zum Aufschließen und Öffnen der Haustür. Dieser kurze Moment des Innehaltens ist oft durch ein Vordach geschützt. Kurz den Regen von sich abtropfen lassen oder den Schirm schließen bevor der Schlüssel ins Schloss wandert. Es gibt aber auch den längeren Aufenthalt am Eingang. Auf einer Bank vor dem Haus sitzend kann man sinnieren, kleine Dinge verrichten, mit dem vorbeilaufenden Nachbarn ein Plausch halten oder spielende Kinder auf der Straße im Auge behalten.

All diese Eigenschaften haben wir versucht, bei der Gestaltung des Eingangsbereiches auf die eine oder andere Weise zu berücksichtigen. Auch die Ausrichtung bzw. Öffnung des Eingangskörpers zur Straße ist ein wichtiges Kriterium. Hierbei geht es neben der Belichtung des Eingangs und Treppenhauses auch um den Sichtbezug zum eigenen Vorgarten, zur Grundstückspforte und zur Straße. Die Materialwahl des Vorbaus orientiert sich am Straßenbild. In Kombination mit dem weißen Strukturputz des Wohnhauses schlagen wir eine glatte, ebenfalls weiße Fassadenbekleidung vor. Diese kann auf Wunsch auch begrünt werden, beispielsweise mit Rankpflanzen.


Erdgeschoss + Gartenanbau

Die Einteilung des Ergeschosses wird insoweit verändert, als dass diese übersichtlicher und damit besser nutzbar wird. Türöffnungen werden teilweise umgesetzt oder entfallen. Überflüssige Erschließungsfläche wird so zu möblierbarem Wohnraum. Der Höhenversprung von 45 cm zwischen Gelände und Erdgeschoss wird nicht innerhalb des Hauses überwunden, sondern bewusst außerhalb (Treppe vor dem Eingang, Böschung zur Gartenterrasse). Niveauunterschiede aus dem Innenraum zu verbannen hat Vorteile für die Nutzung und für den Raumeindruck.

Der Fußboden aus Küche und Wohnzimmer läuft im Anbau durch, der Sichtbezug zum Garten ist dadurch aus allen Aufenthaltsräumen des Erdgeschosses vorhanden. Große Schiebetüren ermöglichen eine großzügige Öffnung der Glasfassade zum Garten. Die Terrasse ist in der Materialwahl eine außenräumliche Fortsetzung des Bodens im Wohnbereich. In den Vormittagsstunden fällt die Sonne von Westen her direkt durch die Glassfront in den Wohnraum. Um die Tageslichtausbeute auch zu anderen Tageszeiten vor allem im Bereich der Küche zu erhöhen, werden Oberlichter im Dach des Anbaus eingesetzt.


Obergeschoss

In den oberen Räumen werden die Türen und Innenwandeinteilungen weitgehend beibehalten. Das Badezimmer wird neu gestaltet und erhält neben einer Dusche aucheine Badewanne. In den beiden Schlafzimmern zum Garten werden die bestehenden Fensteröffnungen nach unten vergrößert und bodentief ausgeführt. Neben besserer Belichtung der Räume wird so der Austritt auf das Dach des neuen Anbaus ermöglicht. Die Dachdeckung des Anbaus kann beispielsweise als Gründach ausgeführt werden, auch Muschelkalk wäre denkbar. Das Dachgeschoss wird über eine neue filigrane Treppe in der Postion der anderen Treppen erschlossen.

Projektdaten

Bauherr
privat




Team
Helge Kühnel

Sophia Neuhaus

Heike Belusthede (Bauleitung)




Zeitraum
Auftrag: 2005

Fertigstellung: April 2006




Wohnfläche
139 m²
 (davon 106 m² Bestand und 33 m² neu)



Baukosten 
€ 60.500 
(reine Baukosten, inkl. 16% MwST., zzgl. Heizung, Elektro und Planungshonorar)



Erbrachte Leistungen

Vorentwurf

Entwurf

Bauantrag

Ausführungsplanung und Details

Ausschreibung und Vergabe

Bauleitung

Kostenüberwachung


Fachplaner

Wolgang Mügge (Statik)


Ausführende Firmen

Gast + Partner (Generalunternehmer)

Gries Bauunternehmung (Beton + Mauerwerk)

Zickfeld (Dämmputz Fassade)