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Gezeitenkunstwerk Blankeneser Unterfeuer

Hamburg (DE)

Ansicht
Gezeitenkunstwerk Blankeneser Unterfeuer
Lageplan
Gezeitenkunstwerk Blankeneser Unterfeuer
Montage Nacht
Gezeitenkunstwerk Blankeneser Unterfeuer
Flügel
Gezeitenkunstwerk Blankeneser Unterfeuer
Pegelstände
Gezeitenkunstwerk Blankeneser Unterfeuer
Aufsicht
Gezeitenkunstwerk Blankeneser Unterfeuer
Beschreibung

Das Gezeitenkunstwerk macht die Verbindung zum Meer und das Phänomen Gezeiten in der Stadt sichtbar und räumlich erlebbar. Das Gezeitenkunstwerk ist eine Raumistallation, die auf seine Umwelt reagiert, die Veränderungen in eine neue Form von Raum und Bewegung übersetzt, den Stadtraum bereichert, an der Schnittstelle von Stadt zu Fluss, von menschgemachter Umwelt zu Natur. Mit seiner Kombination aus 16 Schwingen und 8 Schwimmern vollführt das Gezeitenkunstwerk zweimal in 25 Stunden auf leise, subtile Weise ein anmutiges Schauspiel, das ein naturwissenschaftliches Phänomen auf poetische Weise sichtbar macht. Ähnlich einem Schwan, der seine Flügel streckt, in die Luft hebt und dann wieder auf das Wasser senkt. Ähnlich der Blüte einer Wasserrose, die sich öffnet, wenn das Wasser steigt und ihre Wurzeln berührt, die sich schließt, wenn die Wurzeln trockenfallen. Die Installation reagiert hierbei mechanisch und direkt auf die Naturereignisse und macht diese so direkt erfahrbar.


Die Schwingen und Schwimmer sind so konzipiert, dass sie die vorhandene Konstruktion des Sockels und der Aussichtsplattform nutzen und mit ihnen zusammen eine neue Rauminstallation entsteht. An jeder Ecke des Oktogons befindet sich ein Flügel und ein Schwimmer, an den acht Längsseiten ist jeweils ein weiterer Flügel angebracht, so dass insgesamt 16 Flügel sich mit der Tide heben und senken. Die Schwingen senken sich wenn das Wasser steigt und legen sich bei Hochwasser auf das Wasser. Zwei konisch auseinandander laufenden Schirme pro Flügel drehen sich dabei so um die Achse des Flügels, dass sie sich nach unten zum Wasser hin öffnen. Zieht sich die Tide wieder zurück, so sinken die Schwimmer und die Schwingen heben sich langsam, wobei die beiden Schirme sich ebenso langsam um die Flügelachse mitdrehen. Wenn der niedrigste Wasserstand erreicht ist, haben sich alle Schwingen um die Aussichtsplattform gelegt und sind nach innen gerichtet. Die Spitzen der Flügel berühren sich dabei beinahe. Es entsteht auf den beiden oberen Besucherebenen ein zeltartiger Raum, der meditativ auf sich gerichtet ist, aber zwischen den Schwingen hindurch nach wie vor den Blick auf die Elblandschaft freigibt.

Wir schlagen vor, den Leuchtturmschaft als weithin sichtbaren Pegelmesser zu nutzen. Der Puls der Elbe wird neben dem Auf und Ab der Gezeitenschwingen mit großen, auf den Leuchtturmschaft aufgebrachten Ziffern sichtbar gemacht. Ein messingfarbener Ring wandert an dem Schaft mit dem Wechsel der Gezeiten auf- und ab und zeigt den jeweiligen Pegelstand der Elbe an. Der Messingring fungiert hierbei auch als Gegengewicht zu den Schwingen: Wenn das Wasser steigt, ziehen die Schwimmer den Ring in die Höhe, die Schwingen öffnen sich. Sinkt der Pegel der Elbe, senkt sich auch der Ring und wird im letzten Augenblick kurz vor Eintreten des Niedrigwassers von den sich schließenden Schwingen umschlossen.


Mehr Informationen über dieses Projekt erhalten unter:

www.gezeitenkunst.de

Projektdaten

Bauherr
Stadt Hamburg?

Idee + Entwurf
Helge Kühnel

Mitarbeit
Hannes Voss

Zeitraum
Planung BLUF: Juni 2015 – Juni 2016

Daten
Anzahl Schwimmer: 8

Anzahl Schwingen: 16

Länge der Schwingen: 8 m

Anzahl Schirme: 32

Abgebildeter Tidenhub: ca. 4 m

Investitionskosten geschätzt: ca. € 1 Mio (Bauwerk, Planung, MwSt.)

Unterhaltskosten/Jahr geschätzt: ca. € 10.000 – 20.000 (Wartung, Pflege, Reparaturen)


Erbrachte Leistungen
Konzeption
Entwurf
Visualiserung

Überprüfung der Machbarkeit


Veröffentlichungen
Hamburger Abenblatt 21.09.2016, 24.06.2016

Hamburg 1 (Lokal-TV) 23.09.2016


Projektwebsite

www.gezeitenkunst.de